Wie angeborene Herzfehler erkannt werden
In diesem Blogbeitrag berichten wir über die Symptome und Diagnoseverfahren eines angeborenen Herzfehlers. Viele Herzfehler sind durch die modernen Diagnosemethoden heutzutage schon vor der Geburt, spätestens innerhalb des ersten Lebensjahres erkennbar. Dies ist jedoch immer abhängig von der Schwere des Herzfehlers. Angeborene Herzfehler sollten möglichst früh erkannt werden, damit bereits nach der Geburt die besten Versorgungsmaßnahmen für das Kind ergriffen werden können.
Herzfehler sind die am häufigsten angeborenen Fehlbildungen beim Menschen. Das Spektrum der angeborenen Herzanomalien reicht von sehr einfachen, unkomplizierten Formen bis hin zu schweren Herzerkrankungen, die ohne frühzeitige Erkennung und Behandlung lebensbedrohlich sein können.
Während der Schwangerschaft können bei den normalen Ultraschalluntersuchungen auffällige Befunde auf eine Fehlbildung hinweisen. Sollte dies der Fall sein, werden weitere spezielle Untersuchungen empfohlen, um eine genaue Diagnose stellen zu können.
Zu den vorgeburtlichen Untersuchungen zur Diagnose von angeboren Herzfehlern zählen beispielsweise:
Fetale Echokardiographie:
Dies ist eine besondere Art des Ultraschalls, welche es ermöglicht, die Struktur und Funktion des Babyherzens detailliert zu betrachten. Dabei werden insbesondere die Lage und die Größe des Herzens, die Herzkammern und -klappen, die Venen und Gefäße beurteilt.
Nackenfaltenmessung:
Bei dieser Untersuchung wird die Flüssigkeitsansammlung in den weichen Teilen des Nackens, genauer gesagt der Nackenfalte des Kindes, gemessen. Eine vergrößerte Dicke der Falte kann auf Störungen oder Erkrankungen beim Ungeborenen hinweisen. Zusammen mit den Ergebnissen der Nackenfaltenmessung und anderen Parameter ergibt sich eine statistische Wahrscheinlichkeit. Diese ermöglicht eine Beurteilung zu Störungen oder Erkrankungen.
Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese):
Angeborene Herzfehler lassen sich mittels dieser Untersuchung nicht feststellen. Jedoch lässt sich mit Hilfe dieser feststellen, ob ein vermuteter angeborener Herzfehler Teil eines genetisch nachweisbaren Syndroms (Bsp.: Down Syndrom) ist. Es gibt mehrere genetische Syndrome, die bekanntermaßen häufig mit angeborenen Herzfehlern einhergehen.
Symptome eines (unerkannten) Herzfehlers:
Sollte der Herzfehler vor der Geburt nicht erkannt worden sein, können folgende Symptome auf eine Herzerkrankung hindeuten:
- Sauerstoffmangel, erkennbar durch das Blaufärben der Haut, Lippen und Nagelbett (sog. Zyanose = "Blausucht")
- beschleunigte oder erschwerte Atmung,
- Antriebslosigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit,
- bleiche, feuchtkalte Haut,
- Herzgeräusche (Feststellung durch das Abhören mit einem Stethoskop)
Herzfehler nach der Geburt erkennen
Das EKG (Elektrokardiogramm) ermöglicht das Messen von Herzströmen. Dadurch kann auf die Größe und Lage des Herzens sowie auf Herzrhythmusstörungen geschlossen werden.
Auch nach der Geburt ist die Echokardiographie eine der wichtigsten Methoden zur Diagnose von Herzfehlern, da mit diesem Verfahren beinahe alle Herzfehler erkannt werden können. Daher wird die Echokardiographie bei jeder Erkrankung des Herzens eingesetzt.
Je nach Verdacht folgen weitere Untersuchungen, um den Herzfehler genauer zu diagnostizieren. Beispielsweise werden ein MRT (Magnetresonanztomographie), ein CT (Computertomographie) oder eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt.