Erworbene Herzfehler

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In diesem Blogbeitrag wollen wir uns den Kindern mit erworbenem Herzfehler widmen. Ein Herzfehler ist eine allgemeine Bezeichnung für Fehlbildungen des Herzens oder einzelner Herzstrukturen. Kinder, die mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt kommen, kommen normalerweise gut mit der Erkrankung zurecht, da sich der Organismus von Beginn an einstellen kann. Gegenteiliges ist bei erworbenen Herzfehlern erkennbar, der Organismus hat mehr Probleme sich einzustellen. 

Erworbene Herzfehler treten im Verlauf des Lebens auf. Ursächlich hierfür sind entzündliche Erkrankungen des Herzens. Zu den möglichen Diagnosen gehören zum Beispiel:

Herzinsuffizienz:

Die Herzinsuffizienz ist eine Pumpschwäche des Herzens, was bedeutet, dass nicht genügend sauerstoffreiches Blut durch den Körper gepumpt werden kann. Dieser Herzfehler tritt besonders häufig nach Herzinfarkten oder Herzmuskelentzündungen auf. Anzeichen für diese Herzschwäche können nachlassende Leistungsfähigkeit und Atemnot sein.

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Dilatative Kardiomyopathie:

Als Dilatative Kardiomyopathie bezeichnet man die Erweiterung einer oder beider Herzkammern, besonders oft ist jedoch die linke Herzkammer betroffen. Die Diagnose ist leider nicht heilbar. Auch hier kommt es zu einer Pumpschwäche des Herzens. Die Dilatative Kardiomyopathie tritt meist als Folge einer Myokarditis (s. unten) auf. Des weiteren sind genetische Veranlagungen oder chronischer Alkoholkonsum Auslöser.

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links: gesundes Herz; rechts: Erweiterung des linken Vorhofs

Mitralstenose + Mitralklappen-Insuffizient:

Diese Erkrankung bezeichnet einen Herzklappenfehler. Hier schließt sich die Herzklappe nicht mehr vollständig, da die Mitralklappe durch eine „Verklebung“ eingeengt ist. Dadurch kommt es zu einem Rückfluss des Blutes aus der linken Herzkammer in den linken Vorderhof.  Häufigste Ursache für Mitralklappeninsuffizienz ist das rheumatische Fieber und der damit verbundenen Entzündung der Herzinnenhaut.

Endokarditis:

Dies ist eine Entzündung der Herzinnenhaut. Meist ist der Auslöser eine bakterielle Infektion, bei der sich die Bakterien in kleinen Vorschädigungen der Herzinnenhaut ansiedeln und für Entzündungen sorgen. Zu den Symptomen einer akuen Endokarditis zählen Fieber, Schütelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, Appetitverlust und Tachykardie (schnellerer Herzschlag). Erkrankte deuten die Symptome häufig als banaler Infekt fehl und erkennen lange nicht, dass ihr Herz angegriffen ist.

Myokarditis:

Eine Myokarditis ist eine Sammelbezeichnung für alle entzündlichen Erkrankungen des Herzmuskels. Viele von ihnen verlaufen symptomlos, jedoch kann es auch zu schweren Herzrhythmusstörungen oder im schlimmsten Fall zum plötzlichen Herztod kommen.

Die Ursachen einer Myokarditis lassen sich in drei Formen einteilen:

  • Die infektiöse Form wird durch Bakterien, Pilze, Bakterien oder auch Viren übertragen.
  • Auslöser für die die toxische Form sind ein übermäßiger Alkoholkonsum oder bestimmte Medikamente wie Chemotherapeutika und Antipsychotika. Schwermetalle, die in den Körper gelangen bedingen diese Form ebenfalls.
  • Die autoimmune Form beschreibt eine chronische Entwicklung der infektiösen Form, weshalb nur wenige Menschen an ihr erkranken. Sie zeichnet sich aus durch Autoantikörper, die gegen das kardiale Myosin und andere Herzantigene gerichtet sind.

Leider wird diese Herzerkrankung besonders bei Kindern schnell übersehen. Die Symptome einer Herzmuskelentzündung können individuell sehr unterschiedlich sein und reichen von Müdigkeit und Abgeschlagenheit, über Luftnot, Brustschmerzen bis zu Herzrhytmusstörungen.